Unsere Erde hat Fieber, wir müssen dringend handeln!
Quelle: Deutscher Wetterdienst, bearbeitet durch LANUV NRW
Eine einfache, aber prägnante Symbolisierung, um den Klimawandel zu visualisieren, entwickelte der Klimawissenschaftler Ed Hawkins. Die sogenannten Warmings Stripes stellen für einen bestimmten Ort oder eine Region die mittlere Jahrestemperatur dar. Die Daten werden dabei chronologisch seit Messbeginn aufgetragen. Die einzelnen Jahre werden als farbcodierte Streifen dargestellt, das kälteste Jahr erscheint dunkelblau, das wärmste dunkelrot. Für Neuenrade reicht die Spanne vom Minimum mit 6,3 °C Jahresdurchschnittstemperatur, das 1888 auftrat, bis zum Maximum von 9,84 °C, das 2020 erreicht wurde. Es ist leicht zu erkennen, dass in den letzten Jahrzehnten die roten Streifen zugenommen haben. Aktuell sind die Jahre 1881-2021 dargestellt.
„Niemand kann später seinen Kindern sagen, er habe nichts gewusst. Das Wissen für eine bessere und umweltfreundliche Welt ist vorhanden.“
Bereits während der 1950er-Jahre haben Wissenschaftler den menschlichen Einfluss auf die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre untersucht. Der Beweis für den anthropogenen CO2-Anstieg gelang im Jahr 1958.
Ein wissenschaftlicher Konsens darüber, dass dieser CO2-Anstieg eine klimaverändernde Wirkung hat, existiert seit den 1970er-Jahren.
Den breiten Durchbruch aus einer wissenschaftlichen Nische in die öffentliche Wahrnehmung schaffte die Klimaforschung spätestens mit der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung im Jahr 1992 in Rio de Janeiro („Rio-Konferenz“). Dort bekannten sich insgesamt 178 Staaten zur Bekämpfung des Klimawandels als gemeinsames Ziel zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen.
Zusätzlichen Auftrieb erhielt die Klimaforschung durch die dritte Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention im Jahr 1997 in Kyoto (COP 3): Das dort verabschiedete Kyoto-Protokoll gilt als Meilenstein der internationalen Klimapolitik. Es wurde von 191 Staaten, darunter alle EU-Mitgliedsstaaten, unterzeichnete und enthielt erstmals rechtsverbindliche Treibhausgas-Reduktionsverpflichtungen für die Industrieländer.
Ein weiterer historischer Schritt für die internationale Klimapolitik war die internationale Klimakonferenz in Paris im Jahr 2015 (COP 21). Nach intensiven Verhandlungen verpflichteten sich 195 Vertragsparteien (194 Staaten und die Europäische Union) in einem völkerrechtlichen Vertrag dazu, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2° C gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Der IPCC, im Deutschen oft als Weltklimarat bezeichnet, ein unabhängiges, internationales Expertengremium, das sich der Aufgabe widmet, den Stand der wissenschaftlichen Forschung zum Klimawandel zu sammeln und zusammenzufassen, konkretisierte dieses Ziel in einem Sonderbericht auf 1,5° C. Der IPPC empfiehlt darin eindringlich diesen Zielwert einzuhalten, um die Eintrittswahrscheinlichkeit irreversibler Veränderungen des Weltklimas zu begrenzen.
Es liegt somit auch in unserer Verantwortung jetzt zu handeln: „Wir sind womöglich die letzte Generation, die den Umschwung noch schaffen kann und gleichzeitig die erste, die unter den massiven Auswirkungen der globalen Veränderungen zu leiden hat.“ (Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Dezember 2016)
Erfolgreicher Klimaschutz kann nur dann gelingen, wenn Bürgerschaft, Politik und Verwaltung sich der Herausforderung gemeinsam stellen.
Lassen sie uns also endlich die Lücke zwischen Wissen und Handeln schließen und uns hier in Neuenrade gemeinsam für eine bessere Zukunft engagieren!