Klimaschutz
Als Klimaschutz werden alle Maßnahmen, die auf die Begrenzung der globalen Erwärmung ausgerichtet sind, bezeichnet. Konkret sind darunter sämtliche Maßnahmen zusammengefasst, aus denen eine Reduktion der durch menschliches Handeln versursachten Treibhausgas-Emissionen resultiert.
Mit steigenden Treibhausgasemissionen und Temperaturen nimmt auch die Gefahr einer unkontrollierbaren Kettenreaktion zu: Zentrale Elemente des irdischen Klimasystems, sogenannte „Kippunkte“, geraten bei Überschreitung bestimmter Temperaturen aus dem Gleichgewicht. Die Folge davon wären abrupte, großflächige und irreversible Klimaänderungen. Bei welchen Temperaturen genau diese Kippunkte erreicht werden ist derzeit wissenschaftlich noch nicht exakt geklärt, sicher ist aber, dass das Risiko mit fortschreitender Erwärmung immer weiter ansteigt.
Aktuell beträgt die globale Erwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Durchschnitt etwa 1,1° C.
Unter den gegebenen Umständen - also wenn weltweit weiter so viel CO2 ausgestoßen werden würde, wie bisher - könnte sich die globale Durchschnittstemperatur wissenschaftlichen Prognosen zufolge bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 3,6° C erwärmen.
Quelle: Basisfakten zum Klimawandel, Deutsches Klimakonsortium et. Al. (2022), Originaldarstellung: Climate Action Tracker
Eine solch starke Erwärmung birgt unkalkulierbare Risiken: Der Anstieg des Meeresspiegels und die Ausweitung von Trockengebieten werden einige Landstriche nicht mehr bewohnbar machen, sodass Millionen von Menschen zu Flüchtlingen werden. Vermehrte Dürren sowie häufiger auftretende Extremwettereignisse werden zudem die Nahrungsmittelsicherheit bedrohen. Die negativen Auswirkungen werden sich auch in einer Verringerung des globalen Wirtschaftswachstums niederschlagen und sich vor allem in den ärmeren Regionen der Welt negativ auf die Gesundheit der Menschen auswirken.
Auch in Deutschland würde ein ungebremster Klimawandel dazu führen, dass die Risiken durch Hitze, Trockenheit und Starkregen im gesamten Bundesgebiet signifikant zunähmen. Die Schäden breiten sich dabei wie bei einem Dominoeffekt von heute bereits stark beeinträchtigten Ökosystemen wie Böden, Wäldern und Gewässern aus und beeinträchtigen letztendlich auch den Menschen und seine Gesundheit. Der Klimawandel bedroht somit die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen und schränkt ihre Freiheiten ein. Diese Auffassung bestätigte im April des Jahres 2021 auch das Bundesverfassungsgericht und sorgte damit für eine Nachschärfung des Bundes-Klimaschutzgesetzes für den Zeitraum bis 2030, damit Treibhausgaseinsparungen nicht einfach auf nachfolgende Generationen verlagert werden und diese damit in ihren Grundrechten beeinträchtigen.
Der IPCC, ein zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen empfiehlt als Ziel, auf das die globale Erwärmung dringend beschränkt werden sollte, damit weitreichende und unkontrollierbare Veränderungen des globalen Klimasystems ausbleiben, die Marke von 1,5° C.
In Anbetracht der bisherigen Erderwärmung von 1,1° C im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter bleibt also kein großes CO2-Budget mehr übrig, das die Menschheit noch ausstoßen kann.
Mit den bisherigen Anstrengungen kann das 1,5-Grad-Ziel also unter keinen Umständen eingehalten werden. Selbst wenn alle Staaten des Pariser Klima Abkommens ihre angekündigten Versprechen und Ziele zur Emissionsminderung vollständig einhalten, ist im Durchschnitt eine globale Erwärmung von +2,1° C zu erwarten.
Es ist also dringen an der Zeit den Klimaschutz ernst zu nehmen und wirkungsvolle Maßnahmen zur Reduktion des Treibhausgasausstoßes umzusetzen!