Klimaanpassung
Der Vergleich der aktuellen Klimaperiode mit den vergangenen zeigt, dass sich die Stadt Neuenrade bereits heute mit deutlichen Veränderungen des Klimas konfrontiert sieht: Die Niederschlagsmengen nahmen über das Jahr gesehen deutlich zu. Dabei stützt sich diese Zunahme aber überproportional stark auf die Wintermonate, im Sommer hingegen sind die Niederschlagsmengen bereits heute rückläufig. Ein entscheidender Faktor ist auch die Zunahme an Starkregentagen, das sind Tage mit mehr als 10 mm oder gar mehr als 20 mm Niederschlag. In Zukunft werden sich diese Entwicklungen Prognosen zufolge noch verstärken. Es gilt also vorbereitet zu sein auf Tage mit extremen Niederschlagsmengen aber auch längere Dürreperioden im Sommer.
Auch bezüglich der Temperatur lässt sich ein klarer Trend erkennen. Die Temperaturen in der Klimanormalperiode von 1981-2010 liegen bereits etwa 0,5 bis 0,6 °C über denen des Zeitraumes von 1951-1980. Besonders die signifikante Zunahme von Sommertagen (Temperaturn über 25 ° C) und Hitzetagen (Temperaturen über 30 °C) stellt dabei eine zunehmende Belastung für Mensch und Natur dar, auf die es deshalb angemessen zu reagieren gilt.
Details zu den Auswirkungen des Klimawandels in Nordrhein-Westfalen sowie spezifische Daten für die Stadt Neuenrade sind im Klimaatlas NRW zu finden.
Die gute Nachricht ist: mit proaktiven Anpassungsmaßnahmen lassen sich die Klimawandelfolgen und ihre Auswirkungen auf menschliche und natürliche Systeme abmildern. Wichtig ist, dass diese Maßnahmen zeitnah angegangen werden und dass sie gemeinsam mit Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels umgesetzt werden und diese nicht ersetzen sollen.
Zentrales Element der Anpassung an den Klimawandel, das sowohl als Schutz gegen Hitze als auch gegen Starkniederschlagsereignisse fungiert, ist die Vermeidung versiegelter Flächen und eine damit verbundene, möglichst naturnahe Begrünung ebendieser Flächen. Die so entstehenden Grünflächen beugen der Bildung von urbanen Wärmeinseln vor, da sie durch Verschattung und Verdunstung ein angenehmes Mikroklima schaffen und gleichzeitig, ähnlich wie ein Schwamm, der anfallende Flüssigkeit aufsaugt und nur langsam wieder freigibt, als Regenrückhalt fungieren.