Klimawandel
Grundsätzlich ist unter dem Klimawandel eine langfristige Veränderung des globalen und regionalen Klimas zu verstehen, unabhängig davon, ob diese auf natürliche oder anthropogene (= durch den Menschen beeinflusste) Ursachen zurückzuführen ist. Wenn in der heutigen Zeit vom Klimawandel die Rede ist, ist damit vor allem ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen („globale Erwärmung“) gemeint.
Vereinfacht dargestellt erfolgt die globale Erwärmung der Erdatmosphäre ähnlich wie bei einem Gewächshaus (auch Treibhaus genannt). Deshalb ist im Zusammenhang mit dem Klimawandel oftmals auch vom sogenannten „Treibhausgaseffekt“ die Rede. Durch die Scheiben eines Gewächshauses dringen Sonnenstrahlen ein und treffen dort auf den Boden, wodurch dieser erwärmt wird. Der Boden strahlt anschließend Wärme in Form von Wärmestrahlen ab. Diese Wärmestrahlen verlassen das Treibhaus jedoch nicht vollständig. Ein Teil von ihnen wird durch die Glasscheiben reflektiert und bleibt so im Inneren des Treibhauses erhalten, wodurch es sich gegenüber seiner äußeren Umgebung erwärmt.
Auf unser Erdsystem übertragen, übernehmen die Treibhausgase die Rolle der Glasscheiben: Die Sonnenstrahlen gelangen ungehindert durch die Atmosphäre zur Erdoberfläche. Beim Auftreffen erwärmen sie die Erdoberfläche und werden somit in Wärmestrahlen umgewandelt. Die Wärmestrahlen verlassen unsere Atmosphäre anschließend jedoch nicht vollständig wieder. Die Treibhausgase in der Atmosphäre reflektieren einen Teil der Wärmestrahlen, sodass diese in der Atmosphäre erhalten bleiben. Das Ergebnis dieser positiven Strahlungsbilanz ist, dass die Erde zunehmend wärmer wird.
Quelle: Eigene Darstellung
Der Treibhausgaseffekt ist ein natürliches Phänomen, welches das Überleben auf unserem Heimatplaneten überhaupt erst ermöglicht. Ohne den natürlichen Treibhausgaseffekt betrüge die durchschnittliche Temperatur auf der Erde circa -18° C und nicht wie derzeit etwa +15° C. Durch menschliche Aktivitäten (z. B. Autofahren, Industrieproduktion oder auch Nutztierhaltung) nimmt die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre allerdings kontinuierlich zu, sodass ein immer größerer Teil der Wärmestrahlung die Erdatmosphäre nicht mehr ungehindert verlassen kann. Im Umkehrschluss steigen dadurch also auch die Durchschnittstemperaturen auf der Erdoberfläche immer weiter an.
Obwohl der Klimawandel sowohl natürliche als auch anthropogene Ursachen haben kann, wird er im allgemeinen Sprachgebrauch zumeist auf die menschlich bedingten Veränderungen des Klimas reduziert. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die aktuelle Erwärmung der Atmosphäre, Ozeane und Landflächen ein beispielloses, vorher nie dagewesenes Ausmaß erreicht hat, das eindeutig auf die menschlichen Aktivitäten seit Beginn der Industrialisierung zurückzuführen ist. Die anthropogen versursachte Zunahme an Treibhausgasen in der Atmosphäre hat bereits zu weitreichenden und schnellen Veränderungen in der Atmosphäre, den Ozeanen, sowie der Kryosphäre (= alle Formen von Eis und Schnee im Klimasystem der Erde) und Biosphäre (= Gesamtheit aller von Lebewesen besiedelten Schichten der Erde) geführt.
Der anthropogene Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf viele Wetter- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt. Auch der Märkische Kreis und die Stadt Neuenrade bleiben davon nicht verschont, wie beispielsweise das Starkregenereignis „Bernd“ im Juli des Jahres 2021 oder die Borkenkäferkalamität in den hiesigen Wäldern eindrucksvoll zeigen.